Altbau-Dämmung: Herausforderungen, Chancen und Lösungen für energieeffizientes Wohnen

Altbaugebäude üben seit jeher eine besondere Faszination aus. Ihre hohen Decken, grosszügigen Grundrisse, Stuckverzierungen oder historische Fassaden erzählen Geschichten vergangener Epochen. Sie verleihen Städten Charakter und schaffen ein besonderes Wohngefühl. Für viele sind Altbauten ein Synonym für Wohnkultur, Charakter und Behaglichkeit. Doch genau diese Gebäude weisen oft Schwachstellen auf, die in modernen Neubauten längst überwunden sind. Ganz besonders die Altbau-Dämmung ist oft ein Problem. Generell typische Probleme hierbei sind:

  • Hohe Heizkosten durch fehlende oder mangelhafte Dämmung.
  • Kalte Wände und Zugluft, die das Wohngefühl trüben.
  • Hellhörigkeit, da Zwischenwände und Decken ohne Schallschutz gebaut wurden.
  • Feuchtigkeit und Schimmelbildung, begünstigt durch unzureichend gedämmte Fassaden und Fenster.

Diese Probleme haben eine gemeinsame Ursache: In der Zeit, in der viele Altbauten entstanden, spielte Energieeffizienz keine Rolle. Wände aus Vollziegeln oder Naturstein sind zwar langlebig, aber ohne zusätzliche Dämmung kaum in der Lage, Wärme zu speichern. Im Winter verlieren sie Wärme und im Sommer speichern sie ungewollt Hitze. In diesem Beitrag finden Sie weitere Informationen zu diesen Problemen und erfahren mit welcher Altbau-Dämmung Sie diese lösen können.

Typisch Altbau

Altbauten haben eine ganz besondere Ausstrahlung, die moderne Neubauten nur selten erreichen. Sie stehen für Geschichte, Handwerkskunst und Individualität. Charakteristisch sind grosszügige Raumhöhen, die ein luftiges Wohngefühl schaffen, kunstvolle Stuckdecken und historische Details wie Fischgrätenparkett, Kassettentüren oder Holzsprossenfenster. Auch die Fassaden erzählen Geschichten – von aufwendig verzierten Sandsteinornamenten bis hin zu typischen Gründerzeitbauten, die ganze Strassenzüge prägen. Viele Menschen schätzen diesen Charme, weil er Wohnungen einen einzigartigen Charakter verleiht und das Wohnen in einem Altbau stets ein Stück Zeitgeschichte miterleben lässt.

Typische Merkmale von Altbauten und deren Problematik

Doch die typischen Altbauten bringen neben dem Charme auch einige Probleme in der klassischen Bauweise mit sich. Die folgenden sieben Punkte sind typisch für die entsprechende Bauweise und können für die aufgeführten Probleme sorgen.

1. Massive Wände ohne Wärmedämmung

Altbauten (je nach Region meist Baujahr vor den 1970er-Jahren) wurden in der Regel aus Vollziegeln, Naturstein oder Mischmauerwerk gebaut. Die Wände waren oft sehr dick (30–60 cm), was man damals für ausreichend hielt, um die Wärme zu speichern.

  • Problem: Diese Wände haben eine hohe Wärmeleitfähigkeit. Sie speichern zwar im Sommer Kühle, verlieren aber im Winter ungebremst Wärme.
  • Folge: Kalte Wandoberflächen, Energieverluste, Kondenswasser und Schimmelgefahr.
2. Einfachverglasung bei Fenstern

Bis in die 1970er-Jahre waren Einfachglasfenster Standard. Doppel- oder Dreifachverglasungen mit Wärmeschutz kamen erst viel später.

  • Problem: Wärme entweicht fast ungebremst durch das Glas.
  • Folge: Zugluft, hohe Heizkosten und beschlagene Fenster.

 3. Hohe Räume mit ungünstiger Luftzirkulation

Viele Altbauten wurden mit Raumhöhen von 3–4 Metern gebaut – damals ein Prestige- und Komfortmerkmal.

  • Problem: Warme Luft steigt nach oben, während es in Bodennähe kühl bleibt. Ohne moderne Heizsysteme entsteht ein ungleichmässiges Raumklima.
  • Folge: Bewohner frieren trotz intensiven Heizens.
4. Decken- und Bodenkonstruktionen aus Holz

Vor allem in Wohnhäusern wurden Holzbalkendecken eingesetzt. Zwischen den Balken befand sich oft nur Schlacke oder Stroh als Füllmaterial.

  • Problem: Kaum Wärmedämmung und praktisch kein Schallschutz.
  • Folge: Hellhörigkeit zwischen den Stockwerken, Wärmeverlust nach oben/unten.
5. Dächer ohne oder mit minimaler Dämmung

In Altbauten war das Dach in erster Linie ein Witterungsschutz. Eine Wärmedämmung unter den Ziegeln war unüblich.

  • Problem: Über das Dach gehen im Winter bis zu 30 % der Heizwärme verloren.
  • Folge: Hohe Energiekosten und Hitze im Sommer.
6. Unzureichende Abdichtung gegen Feuchtigkeit

Fundamente und Kellerwände wurden oft ohne oder nur mit primitiver Abdichtung gebaut.

  • Problem: Feuchtigkeit steigt kapillar ins Mauerwerk.
  • Folge: Feuchte Wände, Salzausblühungen, Schimmel und muffiger Geruch.
7. Fehlender Schallschutz

Bis in die Nachkriegszeit gab es kaum Vorgaben zum Trittschall- oder Luftschallschutz.

  • Problem: Wände und Decken sind dünn, Leitungen verlaufen ungedämmt durch Schächte.
  • Folge: Hellhörigkeit – Gespräche, Schritte oder Abwassergeräusche sind deutlich hörbar.

Die typische Bauweise von Altbauten ist charmant, aber aus heutiger Sicht energie- und komforttechnisch problematisch. Fehlende Dämmung, unzureichende Abdichtung und mangelhafter Schallschutz erklären die klassischen Altbauprobleme: hohe Heizkosten, kalte Wände, Hellhörigkeit und Feuchtigkeit.

Vier Probleme durch fehlende Altbau-Dämmung

Durch die klassische Bauweise von älteren Gebäuden, bei denen die Altbau-Dämmung nicht nachgerüstet wurde, entstehen vier grosse Probleme. Diese sind:

  • Hohe Heizkosten
  • Unangenehmes Raumklima
  • Hellhörigkeit
  • Feuchtigkeit und Schimmel

Denn Altbauwohnungen benötigen bis zu dreimal mehr Heizenergie als Neubauten. Ohne Dämmung entweicht die Wärme ungehindert über Fassade, Dach, Fenster und Türen – und das treibt die Energiekosten massiv in die Höhe. Zudem ist es im Winter trotzdem oft kühl, während sich die Räume im Sommer unangenehm aufheizen. Ein Puffer gegen extreme Temperaturen fehlt.

Weiterhin ist der mangelnde Schallschutz in Altbauten ein häufiges Problem, das die Wohnqualität deutlich einschränkt – ob Schritte aus der Nachbarwohnung, Gespräche im Treppenhaus oder Verkehrslärm von draussen.

Zuletzt kann die fehlende Altbau-Dämmung aber nicht nur zu mehr Ausgaben oder weniger Komfort führen, sondern auch zu Schimmel und Feuchtigkeit. Denn kalte Aussenwände führen oft zu Kondenswasser. In Kombination mit schlechter Belüftung entsteht schnell Schimmel – mit Folgen für Gesundheit und Bausubstanz. Dieser Schimmel kann dazu führen, dass umfassende Renovationen notwendig werden oder auch gesundheitliche Schäden bei den Bewohnern auftreten.

Warum eine gute Altbau-Dämmung so entscheidend ist

Eine Dämmung im Altbau ist weit mehr als nur ein Mittel zur Senkung der Heizkosten. Sie bringt gleich mehrere Vorteile mit sich:

  • Energieeffizienz: Weniger Heizenergie bedeutet niedrigere Kosten und einen geringeren CO₂-Ausstoss. Mehr Details dazu, wie Sie Heizkosten sparen mit einer guten Fassadendämmung, erfahren Sie in diesem Beitrag.
  • Wohnkomfort: Konstante Temperaturen und weniger Zugluft erhöhen die Lebensqualität.
  • Schallschutz: Moderne Dämmstoffe reduzieren Lärm von aussen und innerhalb des Hauses.
  • Wertsteigerung: Energetisch sanierte Gebäude sind gefragter und erzielen höhere Verkaufspreise.
  • Klimaschutz: Eine Sanierung trägt aktiv zur Reduzierung des Energieverbrauchs bei.

Möglichkeiten der nachträglichen Dämmung im Altbau

Wenn Ihnen nun aufgefallen ist, dass Ihre Altbau-Dämmung nachgerüstet werden muss, stellt sich die Frage, wie das am besten funktioniert. Denn je nach Immobilie haben sie folgende Optionen:

  • Fassadendämmung von aussen
  • Innendämmung
  • Dachdämmung
  • Keller- und Bodendämmung
  • Fenster und Türen austauschen

Allgemeine Altbau-Dämmung nachrüsten

Mehr Details zu der Frage «Welche Dämmung lohnt sich?» erfahren Sie auch in unserem vorherigen Beitrag. Die theoretisch effektivste Lösung ist dabei die Aussendämmung. Eine zusätzliche Dämmschicht auf der Fassade reduziert Wärmeverluste grossflächig und erlaubt zugleich eine neue Gestaltung der Aussenwände. Allerdings ist das nicht immer möglich, ob auf Grund baulicher Bedingungen oder auch wegen eines möglichen Denkmalschutzes auf der Fassade eines Altbaus.

Gerade wenn die historische Fassade erhalten bleiben soll oder muss, bietet sich eine Innendämmung an. Moderne Systeme sind diffusionsoffen und verhindern Feuchtigkeitsschäden – hier ist eine fachgerechte Planung jedoch besonders wichtig. Ein hervorragendes Beispiel für Altbau-Dämmung mit Systemen, die im Inneren angebracht werden, ist die ISOnatura® der GIPSAir® GmbH.

Weitere Dämm-Optionen für Altbauten

Wie oben erläutert verlieren Altbauten oft die meiste Wärme über das Dach, wenn dieses ungedämmt ist. Ob Aufsparren-, Zwischen- oder Untersparrendämmung: Eine Dachsanierung ist oft der Schlüssel zu massiver Energieeinsparung.

Doch genauso bergen auch Keller- und Bodendämmung viele Vorteile. Denn unbeheizte Keller lassen Kälte von unten ins Gebäude eindringen. Eine Dämmung der Kellerdecke oder des Fussbodens sorgt für warme Räume und schützt vor Energieverlust.

Ausserdem sind undichte Fenster und Türen typische Schwachstellen im Altbau. Ein Austausch gegen moderne Wärmeschutzfenster oder eine Sanierung mit neuen Dichtungen bringt sofort spürbare Verbesserungen.

Das Problem ist also, dass die Kälte im nicht isolierten Keller in das Gebäude eindringt und sich nach oben arbeitet, während die beheizte, warme Luft über Fenster, Türen und Dach entweicht.

Herausforderungen und Stolperfallen bei der Dämmung im Altbau

Die Sanierung von Altbauten ist komplexer als Neubauprojekte. Typische Herausforderungen sind:

  • Unvorhersehbare Bausubstanz: Erst bei den Arbeiten zeigt sich oft der tatsächliche Zustand.
  • Denkmalschutz: Einschränkungen bei Fassadendämmung oder Fenstererneuerung.
  • Wärmebrücken: Unregelmässige Bauweisen erfordern besondere Aufmerksamkeit.
  • Feuchtigkeit: Alte Mauern müssen vor der Dämmung sorgfältig geprüft werden.

Hier zeigt sich, wie wichtig Fachwissen und Erfahrung sind – Fehler bei der Dämmung können im schlimmsten Fall Schimmel oder Bauschäden verursachen.

Altbau-Dämmung als Schlüssel für die Zukunft der Immobilie

Altbauten sind ein wertvolles Kulturerbe – aber ohne Dämmung leidet ihre Zukunftsfähigkeit. Eine professionelle Sanierung steigert Wohnkomfort, senkt Energiekosten und schützt die Bausubstanz. Die MVM AG unterstützt Sie dabei, Ihr Altbauprojekt energetisch fit zu machen. Von der Analyse über die Auswahl der passenden Dämmstoffe bis hin zur fachgerechten Umsetzung bieten wir massgeschneiderte Lösungen. Jetzt Kontakt aufnehmen und unverbindlich beraten lassen!

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