SC Kriens und MVM – Ein Interview

SC Kriens geht in die dritte Saison mit ihrem Hauptsponsor «MVM». Seit fünf Jahren leitet Sascha Ziswiler das Unternehmen aus Emmen. Im Interview spricht er über seine Sicht auf den Verein und die anfängliche Skepsis seiner Mitarbeiter.

Weshalb ist MVM vor drei Jahren als Hauptsponsor beim SCK eingestiegen?

Ich fand das Projekt mutig. Das neue Stadion und die Idee, als Amateure in die Challenge League «DIESES EINFACHE, UNKOMPLIZIERTE, DAS BEEINDRUCKT MICH» Wir gehen in die dritte Saison mit unserem Hauptsponsor «MVM». Seit fünf Jahren leitet Sascha Ziswiler das Unternehmen aus Emmen. Im Interview spricht er über seine Sicht auf den Verein und die anfängliche Skepsis seiner Mitarbeiter. Interview: Thomas Tobler 23 Sponsor aufzusteigen, dort zu bestehen und sich mit bescheidenen Mitteln und viel Herzblut in der Liga weiterzuentwickeln. Wenn ich vergleiche, GC hat 13 Millionen, Lausanne vielleicht 12 und dann kommt der SC Kriens mit ungefähr 1,5 Millionen Franken Budget und kann gegen solche Vereine bestehen, das ist doch sensationell. Das ist die Fussballwelt, wie ich sie kenne. Es ist schön zu sehen, dass man im Kleinfeld eine etwas andere Linie fährt – und Erfolg damit hat.

Was meinst du mit «eine andere Linie fährt»?

Es gibt momentan so viel Fussball, immer und überall Fussball. Ich begegne diesem steigenden Wachstum und dem enormen Geldfluss im Fussball schon eher skeptisch. Aber ich sehe diese Entwicklung auch als Chance für Vereine wie den SC Kriens, wo der Fussball noch nahe bei den Menschen ist, die Spieler fassbar sind und man engagierten und leidenschaftlichen Fussball sehen kann. Ich finde, es braucht wieder mehr Authentizität wie im Kleinfeld – mehr Amateure als Champions League wenn man so will.

Was macht für dich den SCK aus?

Die Menschen im Kleinfeld, die Leute hinter dem Verein. Ich gebe ein Beispiel. Bei der Stadionbesichtigung anlässlich des Eröffnungsfestes stand ich in der Dusche der Garderoben und sah die vielen Duschköpfe. «Das gibt aber viel Kalk», sagte ich und dann antwortete jemand, der sich seit Jahren beim SCK als freiwilliger Helfer engagiert: «dann trommeln wir ein paar Leute zusammen und putzen den Kalk weg.» Für mich ein tolles Beispiel, wie beim SC Kriens ein Zusammengehörigkeit entsteht. Dieses Einfache, unkomplizierte, das beeindruckt mich.

Als MVM als Hauptsponsor beim SCK einstieg, spielte der Verein in der Promotion League. Wie beurteilst du die Entwicklung des Vereins?

Wie gesagt, es braucht Mut und Überzeugung, um so zu sein oder zu werden wie der SC Kriens. Der Verein macht momentan sehr viel richtig, das darf man glaube ich sagen. Sonst wäre eine solche Entwicklung auf unterschiedlichsten Vereinsebenen gar nicht möglich. Ich hoffe, dass der SCK diesen Weg nun fortführt, mutig bleibt und dem steigenden Erfolgs- und vielleicht auch dem Erwartungsdruck widersteht.

Wie reagieren die MVM-Mitarbeiter auf das Engagement beim SCK?

Zuerst waren sie eher kritisch, das muss ich zugeben. Wir haben viele Fussballfans im Unternehmen und viele stehen eher dem FCL nahe. Ich musste dieses Engagement von uns beim SCK also auch ein bisschen «verkaufen», schliesslich geht es doch um viel Geld. Aber unsere Mitarbeiter erkannten schnell den Sinn dieser Unterstützung.

Was hast du ihnen erzählt?

Was ich bereits gesagt habe. Tolles Projekt, mutig und anders. Und zum SC Kriens gehört ja nicht nur die erste Mannschaft, das sieht man vielleicht zuerst gar nicht, sondern auch die nachhaltige Juniorenabteilung, das grosse gesellschaftliche Engagement des Vereins, das ist etwas sehr Sinnvolles.

Ist die Skepsis mittlerweile verschwunden?

Ja, unsere Mitarbeiter haben dann schnell Freude bekommen am Sponsoring, als sie unser Logo in den Medien oder auf den Matchplakaten sahen – und dann kam sogar vielleicht ein bisschen der Stolz dazu. Man sieht MVM oft. Das ist für uns, dies sage ich offen, auch wichtig um nun nochmals Hauptsponsor zu sein. Wir haben von dieser Zusammenarbeit bisher profitiert und konnten unseren Bekanntheitsgrad steigern.

Link zum vollständigen Interview:

MVM Interview als PDF

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