100 Jahre MVM AG – das ist nicht nur ein Firmenjubiläum, sondern auch eine Geschichte von Menschen, die mit Leidenschaft, Können und Zusammenhalt ein Stück Unternehmensgeschichte geschrieben haben. Kaum eine Familie ist so eng mit der Entwicklung der MVM verbunden wie die Familie Werlen. Drei Generationen – Anton Werlen Senior, Anton Werlen und Luca Werlen – haben die Firma begleitet, geprägt und mitgestaltet. Eine Geschichte über Handwerkskunst, gemeinsame Werte und eine Verbindung, die weit über den Arbeitsplatz hinausgeht.
Anton Werlen Senior – Ein Fundament aus Handwerk und Leidenschaft
Der Grundstein dieser Familiengeschichte wurde bereits in den 1950er-Jahren gelegt. 1955 begann Anton Werlen Senior als Gipser bei der damaligen Oskar Vonmoos AG. Mit Engagement, Präzision und Leidenschaft entwickelte er sich rasch zum Vorarbeiter und übernahm später die Leitung der Gipserei sowie der Kunden-Gipserei bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2000.
Eines seiner grössten Projekte war das Kantonsspital Luzern, das er während vier Jahren als Vorarbeiter leitete – eine prägende Zeit, die ihn in seiner Rolle festigte und den Weg für kommende Generationen ebnete.
45 Jahre MVM – das ist mehr als ein Berufsleben. Es ist ein Vermächtnis aus Können, Verantwortung und Herzblut. Anton Senior legte damit den Grundstein für eine Tradition, die bis heute weiterlebt.
Anton Werlen – vom Trockenbauer zum erfahrenen Projektleiter
1985 begann Anton Werlen als Handwerker im Trockenbau. Mit Tatkraft und Lernfreude arbeitete er sich Schritt für Schritt zum Vorarbeiter hoch, bevor er 2007 ins Büro wechselte und die Rolle des Projektleiters übernahm.
Ein besonderes Kapitel seiner Laufbahn war ein Grossprojekt in Rotkreuz. Ein Jahr lang leitete er das Projekt direkt vor Ort – sein Büro befand sich in einer Baustellenbaracke.
„Das war eine intensive Zeit. Ich war mittendrin im Geschehen, konnte Entscheidungen direkt auf der Baustelle treffen – das hat mich geprägt. Ich habe viel gelernt, musste schnell reagieren und Verantwortung übernehmen.“
erinnert sich Anton
Nach Abschluss des Projekts wechselte er ins Offertbüro, wo er bis heute tätig ist. Dort kümmert er sich um Eigenofferten, Ausmasse, Devisierungen und unterstützt die Projektleiter.
Luca Werlen – neue Wege mit familiären Wurzeln
Luca Werlen, die dritte Generation, trat 2005 in die Fussstapfen seiner Familie und begann seine Lehre als Gipser bei MVM. Nach erfolgreichem Abschluss folgte 2011 die Weiterbildung zum Vorarbeiter in der Gipserei.
Ein Bandscheibenvorfall zwang ihn 2014 zu einer beruflichen Neuorientierung – und öffnete gleichzeitig neue Türen. Nach einer internen Umschulung übernahm Luca Aufgaben im Magazin, später im Verkauf. Vier Jahre arbeitete er ausserhalb der MVM, bevor er zurückkehrte mit klarer Entscheidung und frischem Blick.
„Ich habe in dieser Zeit meine Frau kennengelernt, wir haben heute zwei Töchter. Danach wusste ich: Ich möchte zurück zur MVM“
erzählt Luca.
Heute arbeitet er als Projektleiter in der Abteilung Kunden- Gipserei. Er erstellt Offerten, führt Verhandlungen, betreut Mitarbeitende und begleitet Projekte von A bis Z.
Drei Generationen – ein gemeinsamer Geist
Zusammen bringen Anton und Luca über 55 Jahre MVM-Erfahrung mit – eine beeindruckende Zahl, aber vor allem ein Zeichen gelebter Verbundenheit. „Die Firma hat unsere Familie geprägt“, sagt Anton. „Wir haben schöne und schwierige Zeiten erlebt, aber wir halten zusammen.“
Auch Luca spürt diesen familiären Zusammenhalt:
„Ich durfte viel von meinem Vater lernen – besonders im Trockenbau. Gleichzeitig holt er sich heute Tipps bei mir. Wir profitieren voneinander, auch wenn wir nicht täglich zusammenarbeiten.“
Besondere Erinnerungen verbinden die beiden an Projekte wie die Vierstadt-Villa, das Hotel Astoria oder die Arbeiten am Pilatus. „Da waren wir Tag und Nacht im Einsatz – inklusive Materialtransport per Helikopter“, erzählt Luca lachend. „Solche Momente vergisst man nie.“
Beruf und Familie – eine natürliche Verbindung
Bei den Werlens war die MVM immer Teil des Familienalltags: Baustellenbesuche, Ferienjobs, Gespräche am Esstisch – das Handwerk gehörte einfach dazu.
„Trotzdem konnten wir Berufliches und Privates immer klar voneinander trennen“, sagt Anton. „Es war nie ein Problem, im gleichen Betrieb zu arbeiten – im Gegenteil, es hat uns verbunden.“
Luca ergänzt: „Ich sehe es als Privileg, von meinem Vater und von erfahrenen Kollegen wie Gjon Gojani lernen zu dürfen.“
Auch Gjon, seit über 25 Jahren bei MVM, ist längst Teil der „Betriebsfamilie“. „Gjon ist wie ein Bruder für mich – er prägt die Familie und das Unternehmen bis heute mit“, sagt Anton.
Blick nach vorn
Anton denkt langsam an seine Pensionierung:
„Ganz aufhören werde ich nicht. Ich möchte die Arbeit schrittweise reduzieren – vielleicht noch ein, zwei Jahre 60 Prozent weiterarbeiten – und dann mehr Zeit zum Reisen, Fahrradfahren und für die Fasnacht haben.“
Luca sieht seine Zukunft klar:
„Ich möchte Verantwortung übernehmen, mich weiterentwickeln und junge Leute für das Handwerk begeistern. In unserem Beruf lernt man nie aus – das ist das Schöne daran.“
Ein Vermächtnis aus Herzblut
Wenn Vater und Sohn auf ihre gemeinsame Zeit bei der MVM zurückblicken, ist eines deutlich: Hier geht es um mehr als Arbeit. „Ich bereue keine Minute“, sagt Anton. „MVM ist wie eine zweite Familie – und das seit Jahrzehnten.“
Luca ergänzt: „Ich wünsche mir, dass junge Menschen den Gipserberuf wieder mehr schätzen. Es ist ein vielseitiger, kreativer Beruf, in dem man wachsen kann – handwerklich und persönlich.“
Die Geschichte der Familie Werlen zeigt, was MVM seit 100 Jahren ausmacht: Menschen mit Leidenschaft, Herzblut und Beständigkeit. Drei Generationen, ein gemeinsames Ziel – Qualität, Teamgeist und die Freude am Handwerk.